Windenergie

Am 10. Dezember 2000 gingen am Buchberg zwei Windräder „Enercon E-40“ mit je 500 kW in Betrieb.

Einige Leute hatten die Idee Strom „selbst zu erzeugen“. Bald darauf hatten sich zehn Personen zusammengetan, um ein Projekt für eine Windenergieanlage zu starten. Mit Eigenmitteln finanzierten sie zuerst einige Windmessungen an verschiedenen Standorten.

Der Ort Eschenau selbst liegt in der Talsohle, aber die umliegenden Bergrücken hatten es den potenziellen Betriebern angetan. Dort oben wurden erste Messstationen in einer Höhe von 10 Metern errichtet, die ein Jahreswindprofil erfassen sollten. Obwohl schon die ersten Ergebnisse ausgesprochen ermutigend waren, wurden in einer zweiten Phase Vergleichsmessungen auch in 22 Metern Höhe vorgenommen, was um 12 Prozent höhere Werte ergab. Die Messergebnisse lagen im Jahresdurchschnitt bei satten 5,26 m/sec.

Das übliche Geduldsspiel

Nun begann für die Projektgemeinschaft aber erst das Geduldsspiel. Die einfachste Übung dabei war noch, trotz geringer Vorkenntnisse, die Auswahl des WKA-Lieferanten. Letztlich fiel die Wahl auf zwei Enercon E-40 mit je 500 kW, nicht zuletzt, weil sich das Projektteam davon die bestmögliche Ausnützung des oft vorherrschenden Schwachwindes erwartet. Nahe des geplanten Aufstellungsortes hoch oben am Buchberg verlief in etwa 300 Meter Entfernung eine 20kV-Leitung der EVN, die für die Anbindung optimal geeignet war. Allerdings mussten für diesen Standort erst die Zufahrtswege durch den Wald verbreitet werden. Ohne bindende Projektzusage erbrachten die Gesellschafter diese Vorleistung, die um die 600.000 Schilling kostete.

Eigenleistung auf Verdacht

Wie bei vielen derartigen Projekten war die „Eigenleistung auf Verdacht“ die treibende Kraft des Projekts Buchberg. Ursprünglich hatte die Rentabilitätsrechnung aufgrund der damaligen niedrigen Einspeistarife ein negatives Ergebnis gebracht. Über fünf Jahre beobachtet, gehofft, gebangt und immer wieder neu gerechnet, bis mit dem neuen Einspeistarif unterm Strich erstmals ein Plus aufschien. Schließlich war auch auf der Schlussgerade noch eine gehörige Portion Geduld gefragt, denn Eschenau kam als sechstes von sechs genehmigten Projekten aus dem ÖKK-Fördertopf 2000 ins Ziel.

Die Geduld wird belohnt

Am 10. November 2000 war es dann endlich soweit:

Am Buchberg ob Eschenau gingen die beiden Enerdcon WKA in Betrieb. Und noch einmal wurden die Betreiber leicht unruhig. Die darauffolgenden Monate waren die windschwächsten seit langem und alle Ertragsberechnungen wurden weit verfehlt. Erst relativierte der Kontakt mit anderen Betreibern, denen es in dieser Zeit auch nicht besser erging, die ersten Ergebnisse, und vor allem der windmäßige hervorragende Februar brachte dann die Sache auch absolut ins Lot. Mittlerweile wird, gemeinsam mit den anderen alternativen Energieerzeugern, mehr als doppelt so viel Energie erzeugt, als der Gesamtverbrauch der Gemeinde ausmacht. So hat es Eschenau nunmehr auch zum Energielieferanten gebracht.